straßen

Straßen waren für die Römer nicht einfach "nur" Straßen. Sie legten nicht nur sehr viel Wert auf ein gut ausgebautes Straßennetz, sondern auch auf die Qualität der Straßen. Daß einige bis heute erhalten sind und genutzt werden, beweist eine beeindruckende Haltbarkeit, die auf die sorgfältige Bauweise zurückzuführen ist. Schon im Zwölftafelgesetz wurde die Mindestbreite einer solchen Straße mit 8 Fuß (ca. 2,40m) festgelegt und Anordnungen zur Befestigung gemacht. Die Römer unterschieden zwischen der Straße, die aus der Stadt herausführt , der via, und der innerhalb der Stadtmauern, die vicus genannt wurde und oftmals vielmehr Weg als Straße war, sowie zwischen privaten und öffentlichen Wegen. Die Fernstraßen wurden vom Staat gebaut und in Stand gehalten. Jeder durfte sie benutzen, sofern er sich an die Regel hielt, sie in keinster Weise zu verändern oder gar zu beschädigen. Den Ausgangspunkt des Straßennetzes bildete auf dem Forum Romanum ein 20 v. Chr. von Augustus errichteter goldener Meilenstein, das Milliarium Aureum. Von diesem wurde dann auch die Entfernung der Provinzen von der urbs also der Stadt Rom gemessen. Im Jahre 312 v. Chr. ließ der Zensor Appius Claudius Caecus die erste römische Fernstraße errichten, die nach ihm benannte via appia. Er hatte sie allerdings nicht geplant, damit dort Handelsleute ihre Waren transportierten, denn dazu waren die Straßen aber vor allem die kleinen Karren eher ungeeignet. Vielmehr erkannte er den militärischen Nutzen eines solchen Verkehrsweges. Jetzt waren schnelle Truppenbewegungen von Rom in den Südwesten Italiens (und von dort aus über das Mittelmeer), später über andere Straßen auch in das ganze Reich möglich und Boten waren natürlich auch schneller. Erst viel später überwog die zivile Bedeutung die militärische, so daß neue Straßen hauptsächlich zu Handelszwecken gebaut wurden. Im 2. Jh. n. Chr. hatten die Römer ein stattliches Straßennetz von etwa neunzigtausend Kilometern errichtet, dazu kamen weitere 300 000 km nicht ausgebauter Straßen. (Zum Vergleich: Das bundesdeutsche Autobahnnetz hatte 1995 eine Länge von ca. 11000 km.) Dabei war die Entwicklung nicht ohne Hindernisse: Das erste Teilstück der via appia bis Capua lag auf römischem Boden. Der Bau neuer Straßen wurde aber durch die übrigen italischen Völker erschwert, da sie um ihrer Unabhängigkeit willen die Straßenbaubemühungen der Republik blockierten. Die Fernstraße nach Norden, die via flamina, konnte so erst ein Jahrhundert später errichtet werden. Dabei verschlang der Bau einer solchen Straße pro römischer Meile (etwa anderthalb Kilometer) etwa hunderttausend Sesterze. Das Geld floß allerdings kaum in die Hände der Leute, die für den eigentlichen Bau verantwortlich waren. diese waren nämlich erfreulich preiswert. Die Straßen wurden entweder von Sklaven, von zu öffentlicher Arbeit befohlenen Landbewohnern oder natürlich römischen Legionen, die in friedlichen Zeiten so von Langeweile und Revolten abgehalten wurden, gebaut. Wie dies von statten ging und wie die römische Straße aufgebaut war, ist auf den nächsten Seiten erläutert. Ebenso findet man dort Informationen über die via appia, an deren Beispiel ich detaillierter auf die römische Fernstraße eingehen werde, und die via sacra sowie über das pulsierende Leben auf den innerstädtischen römischen Straßen, das eher einem heillosem Chaos glich.

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