brücken

Zu den bedeutendsten architektonischen Errungenschaften der Römer zählen auch ihre Leistungen im Brückenbau. Sie beweisen eine beeindruckende Ingenieurskunst. Zu unterscheiden ist dabei nach Aquädukt und nach Viadukt. Aus dem Lateinischen läßt sich ableiten worum es sich dabei handelt. Der Aquädukt "führt" Wasser während der Viadukt eine Straße "führt". Aquädukte trifft allerdings noch häufiger an. Das liegt mitunter daran, daß römische Baumeister Straßen einfach bergab ins Tal und auf der anderen Seite wieder hinauf bauten. (siehe Die Bautechnik) Das war bei einem Aquädukt nicht möglich. Da die Römer noch keine Pumpen kannten, leiteten sie das in der Stadt gebrauchte Wasser mit Hilfe langer Wasserleitungen aus den Bergen dorthin, die erstaunlich genau ausgemessen waren. Um ein Tal zu überqueren mußte man, wenn man das gleichmäßige Gefälle beibehalten wollte, eine Brücke bauen, den Aquädukt. Das darüber geleitete Wasser war nicht nur Trinkwasser sondern wurde auch für die Thermen benutzt oder um Abfälle wegzuspülen. Der Durchschnittsverbrauch eines Römers an Wasser betrug etwa 280 Liter pro Tag! Man kann sich leicht vorstellen, daß für eine Stadt wie Rom ein Aquädukt kaum ausreichte, sondern daß teilweise sogar mehrere Wasserleitungen übereinander lagen. Aber auch in den römischen Provinzen wurden Aquädukte gebaut. Der wohl eindrucksvollste ist der "Pont Du Gard" in der Nähe der südfranzösischen Stadt Nîmes, dem römischen Nemausus. Dieser Aquädukt war Teil einer 50 Kilometer langen Wasserleitung, die Nemausus ab dem Jahre 19 v. Chr. mit täglich 30 000 Kubikmetern klarem Gebirgsquellwasser versorgte. An seinem Beispiel werde ich später auf die technischen Probleme des Brückenbaus im Altertum eingehen. Doch nicht nur die Aquädukte sind berühmt. Heute, noch 2000 Jahre später existieren noch etwa 300 Straßenbrücken, die auch noch benutzt werden; die vor 2100 Jahren errichtete Milvische Brücke nördlich von Rom trug im Zweiten Weltkrieg sogar die Last von Panzern! Zwei andere Brücken auf die ich noch gesondert eingehen werde, sind ebenfalls äußerst bemerkenswert. Da ist zum einen die Ponte Fabricio. Die 62 n. Chr. erbaute Brücke ist die einzige antike Brücke in Rom, die bis heute vollständig erhalten ist. Sie verbindet die Tiberinsel mit dem linken Tiberufer. Zum anderen geht es um die wohl berühmteste Brücke, die zu militärischen Zwecken entstand, nämlich um die beeindruckende Holzbrücke, die Caesar 55 v. Chr. über den Rhein bauen ließ.

 |  Die städtischen Straßen |  Die ponte fabricio |  Inhalt